Samstag, 31. August 2013

I SHOULD HAVE KNOWN

(Foo Fighters)

Wie versprochen heute Teil zwei der Auszüge aus meinem Finnlandtagebuch 2003. Kurz zur Erinnerung: Wir, das heißt Herr Z. und ich, hatten die Nacht in Helsinki vor dem Hauptbahnhof verbracht. Warum? Weil wir uns verzockt hatten mit der Weiterfahrt und aus eben jenem Hauptbahnhof mitten in der Nacht heraus geworfen wurden. Wie wir später übrigens erfuhren erlebten eben jene Odyssee noch reichlich andere einen Tag vor bzw. nach uns. Als der Bahnhof wieder öffnete (6 Uhr), stürmten wir hinein und gönnten uns erst einmal einen Halbliterkanister dampfend heißen, herrlich starken, unschlagbar guten Kahvi. Anschließend bestiegen wir dann den Zug in das karelische Metropolstädtchen Joensuu, unserer Temporärheimat für die nächsten Monate. Da wir unsere Ruhe haben wollten und dringend ne Mütze Schlaf brauchten, begaben wir uns auf die Suche nach einem ruhigeren Plätzchen. Mist! Großraumwagons! Aber was war das: Zwei einzelne, abgetrennte Abteile mit je 6 Sitzplätzen! Im ersten, offensichtlich dem Raucher- oder Schnapstrinkerabteil (man konnte das nicht genau identifizieren, die Herren taten beides… 8 Uhr in der Früh), da wollten wir nicht sitzen. Also ab ins zweite noch jungfräulich leere Abteil. Da es hier zwar auch ein wenig komisch roch, aber eben nicht nach kaltem Rauch oder Billigfusel, ließen wir uns entspannt nieder. Jedoch wurden wir ein paar Stationen später eines Besseren belehrt und erkannten, warum hier noch niemand in diesem herrlich abgetrennten Abteil saß…:

“Irgendwann nach 08:00 Uhr:

Nun sitzen wir im Zug nach Joensuu, unserem Endziel und Bestimmungsort und können es kaum erwarten, daß uns unsere Zimmer nebst der dazu gehörigen Schlafgelegenheiten überreicht werden. Beim Blick in den Spiegel stellte ich mit Schaudern fest, daß ich auch schon mal frischer aus meiner Military-Style-Jacke geschaut habe (Anm. 2013: jaja, die Nachwirkungen der Grunge-Mode Zwinkerndes Smiley). Meine Augen haben derart viele Ringe, daß ich bei einer Olympiabewerbung kaum Konkurrenz zu fürchten hätte.

Nachtrag: Wir sitzen im HUNDEABTEIL… spitze! Oma mit Kläffer der Rasse Höllenhund (nur halt in der genetisch einwandfreien Ausführung) setzt sich zu uns.

Nachtrag zum Nachtrag: Das Vieh ist aber dafür verhaltensgestört… es betatscht uns und leckt Herrn. Z. ab.

10:25Uhr

Der Wauwau springt immer noch durch das Abteil. Als er mich direkt fixierte und nießte ging mir nur ein Wort durch den Kopf: “EWOK”!

Noch ein Nachtrag: Das Tierchen heißt “Remolus”… ich würde ihn, aufgrund seiner ruhigen, gesetzten und souveränen Art allerdings eher “Ritalin” nennen!“

Die halbe Strecke hielt uns der Köter wach… danach war unsere Müdigkeit einfach weg. Wir kamen im Ergebnis also noch übermüdeter in Joensuu an. Zwinkerndes Smiley

LEAVING HERE

(Pearl Jam)

Es gibt so Tage im Leben, da wird man grundlos sentimental. Tja, und dann gibt es noch so Tage, an denen das alles einen sehr, sehr guten Grund hat. So ein Tag war heute.

Der 30. August ist, was der MsPittili und mir heute im Igor so klar wurde, ein Tag, an dem sich die europäische Jugend traditionell mal so richtig durch mischt. Überall auf unserem Kontinent haben heute Studenten der verschiedensten Nationalitäten einen großen Tag erlebt. Er wird ihnen noch nicht als solcher bewußt sein (zumindest nicht in dem Umfang, in dem er es schon 2014 sein wird), aber im Grunde genommen treten heute eine Menge kleine und große Indiana Jonese ihr ganz persönliches Abenteuer an. Die Rede ist vom viel zitierten Auslandssemester. Dieses beginnt oft am 1. September, was am Vortag eine ordentliche Reisewelle auslöst. Wenn auch nicht direkt, so waren wir dieses Jahr zumindest indirekt beteiligt, indem wir die Kleine Schwester zum High Noon am Flughafen Leipzig-Halle ablieferten. Für sie beginnt nun ein Semester voller Stress, kleiner und großer Organisationskatastrophen und Neuorientierung im gar nicht so fernen Italien. Jedoch ist das nur die halbe Wahrheit… wahrscheinlich nicht einmal diese. Denn so ein Auslandsjahr hat auch unglaublich viele positive Eindrücke, Erfahrungen und neue Menschen zu bieten, mit denen man eine unglaublich aufregende Zeit erleben kann. MsPittili und ich, wir waren dann schon ein bisschen neidisch heute am Gate. Neidisch auf das, was der Kleinen Schwester in den nächsten Monaten so bevor steht. MsPittili hat das HIER schon sehr gut beschrieben, ich für meinen Teil tue das hiermit ebenso.

Gemeinsam ist uns allen dreien eben jenes Datum: Der 30. August. Während es bei der MsPittili exakt ein Jahr her ist, sind es bei mir mittlerweile schon deren zehn. Zehn Jahre ist es her, daß ich im für mich damals noch fremden und fernen Helsinki aus dem Finnair-Flieger stieg und… fror! Wir waren im Jahrhundertsommer 2003 bei gut 30 Grad gestartet und in Helsinki herrschten in der Nacht muckelige 6 Grad. Woher ich das noch weiß? Weil unsere Anreise ein wenig… naja, “unrund” verlief. Unrund, aber dafür legendär. Wir waren zu zweit, der Herr Z. und ich; zwei sehr gute Freunde und Kommilitonen auf dem Weg ins nordische Abenteuer. Wir hatten eigentlich nur einen Planungsfehler begangen, der war dafür fundamental. Wir gingen davon aus, daß wir von 23 bis 7 Uhr schon einen Weg finden würden uns in Helsinki zu beschäftigen. So lange hatten wir Aufenthalt bis unser gebuchter Zug nach Joensuu ging. Aus heutiger Sicht hätten wir ein Hostel buchen und am nächsten Vormittag aufbrechen sollen. Ich nahm eben, inspiriert durch die Verabschiedung der Kleinen Schwester, nochmal mein Reisetagebuch von damals zur Hand.

reisetagebuch

Überreicht wurde es mir von all meinen Freunden zu unserer großen Abschiedsparty, die leider auch die letzte Party unserer WG war. Warum? Naja, weil wir alle an jenem 30. August das Weite suchten. Darin dokumentierte ich jedenfalls das ganze Semester ziemlich akribisch. Über folgenden Eintrag mußte ich eben intensiv schmunzeln:

"2:14 Uhr Helsinki Zeit

Seit wir es gegen 1:00Uhr aufgegeben haben eine warme, angenehme Location zu finden, wo man die immerhin sechseinhalb Stunden bis zur Abfahrt überbrücken kann (Anm. 2013: Diskos, Bars, Kneipen… alle zu ab spätestens 1), gammeln wir hier auf ner Parkbank rum bei geschätzten 5 Grad Außentemperatur. Zwischendurch (etwa 01:45 Uhr) haben wir es fertig gebracht aus dem Hbf Helsinki heraus geschmissen zu werden. Daß mir das JEMALS passieren würde. (…)

“Irgendwie erinnert mich das hier och ‘n bissel an Komotau!” (Herr Z., 2003)”

Letzter Satz ist aus heutiger Sicht komplett zu widerrufen, Helsinki ist einfach eine großartige Stadt. Aber wenn man nach einem 25 Grad Temperatursturz in T-Shirt und Sommerjacke übermüdet die Nacht auf einer Parkbank verbringen muss, dann spielt das irgendwie keine Rolle. Helsinki lernten wir noch zu schätzen, soviel sei gesagt. Wir kamen auch an unsere Klamotten nicht ran, da diese im Bahnhofsschließfach verstaut waren. In eben jenem Bahnhof, aus dem man uns eben heraus geschmissen hatte. Zwinkerndes Smiley Die Nacht war lang, kalt, aber eben auch irgendwie legendär. Vielleicht gibts bis Ende des Jahres noch ein paar Schmankerl aus meinem Büchlein, alleine der 1. September mit unserer Zugfahrt hat noch so einiges zu bieten, glaubt mir. Hab das eben mal überflogen… herrlich!

Warum ich das alles schreibe? Naja, einerseits, weil ich eben vollkommen begründet sentimental wurde. Andererseits, weil die Kleine Schwester gut und plangemäß in Pisa angekommen ist und somit schon die erste Etappe wesentlich erwachsener und – ja, ich muß es zugeben – besser durchdacht hat als ihr großer Bruder vor einer Dekade. Ein Reisetagebuch haben wir ihr übrigens auch mit auf den Weg gegeben. Wäre auch unentschuldbar, wenn nicht. Schließlich merke ich gerade, wie schön es ist, wieder darin zu blättern. Smiley Also, Kurze, halt die Ohren steif und rocke das Stiefelland! Laß Dich nicht entmutigen wenn mal was nicht gleich so läuft, wie es ursprünglich organisiert war (hey, das sind Italiener… mehr sage ich dazu nicht Zwinkerndes Smiley ) und genieße einfach die Zeit. Oder in kurz: VIEL SPAß!!!!

Wer übrigens ein paar mediterrane Impressionen gewinnen will, dem sei ihr Reiseblog ans Herz gelegt. Der erste Eintrag ist sogar schon online und ich wette, da folgen noch jede Menge andere Highlights! Wo er ist, der Reiseblog? Entweder in meiner Blogliste oder ganz einfach

HIER!

Es ergeht hiermit Lesebefehl! Zwinkerndes Smiley

Donnerstag, 29. August 2013

WRONG

(Depeche Mode)

Seit heute ist der Wahlomat zur Bundestagswahl 2013 online. Sicherlich keine alleinige Grundlage zur Wahlentscheidung, aber dann doch eine nette Spielerei. Ich hab das dann gleich mal guten Wissens und Gewissens durchlaufen, das obligatorische 38-Fragen-Prozedere, und kann ob der Auswertung eigentlich nur sagen:

*WTF*?!?!?!?

Wahlomat

Ich schäme mich ja schon ein bisschen… neoliberale Spinnerbande!

Mittwoch, 28. August 2013

THIS LULLABY

(Queens of the Stone Age)

Zum Abend heute noch drei kleine Bildchen, die ich soeben beim Durchklicken der Bilddokumente unseres Berlin-Urlaubes von Ende Juli entdeckt habe. Man kennt es ja: Man knipst vor sich hin und vergißt dann ganz, was man da eigentlich abgelichtet hat. Zwinkerndes Smiley

2

3

… hätte ich nämlich gewußt, daß ich das habe, dann hätte ich mir DIESEN GANZEN SERMON HIER zu dem Veggie-Day-Blödsinn sparen können und in meiner gewohnt hippieesken, gleichmütigen Art die gesamte Debatte in pofallahafter Konsequenz mit folgendem Foto beenden können:

1

Das Beste an den Bildern ist: Da, wo die her kommen, da gibts noch mehr Schnappschüsse. Bei Gelegenheit vielleicht noch mehr. Zwinkerndes Smiley 

.

.

Och, guckt doch nicht so… . Na gut, eines noch. Aber nur weil ihr es seid:

4

Gute Nacht! Smiley

Dienstag, 27. August 2013

HAIR

(Musical)

Gestern ein Männerposting, heute ein Männerposting! Der Blog wird langsam wohnlich! Liebe Herren der Schöpfung, ihr dürftet folgendes Szenario kennen, sofern ihr euer Domizil mit einer der zahlreich vorkommenden Menschinnen teilt:

Beim Durchqueren der eigenen Wohnung wird man auf Schritt und Tritt mit den Hinterlassenschaften der weiblichen Frisierwut konfrontiert. Angefangen vom Wohnzimmerteppich über Sofaritzen und Badewannenausgüsse bis hin zu den haartechnisch eigentlich unzugänglichsten Orten der Behausung (-> Gewürzregal) liegen scheinbar zufällig verstreut unzählige Haargummis in der Weltgeschichte herum. Hätten die Dinger beim Aufschlag auf den Boden Krater hinterlassen, sähe es hier aus wie in Verdun vor 95 Jahren. Es ist ein ziemlich seltsames Phänomen. Bedenkt man, wie akribisch das eigene Haupthaar mittels eines halben Dutzends von Gummis, Klämmerchen und Spangen mitunter arrangiert wird, sollte man doch als technisch versierter Mensch meinen, daß der Verlust eines dieser Dinger einen kritischen oder gar irreparablen statischen Schaden im Kopfschmuck nach sich ziehen sollte. Dann würde Frau das merken, panisch den Haargummi suchen und das Malheur umgehend beheben. Nun, daß das nicht passiert, das dürfte den meisten von uns bewußt sein. Viel mehr hat Mann den Eindruck, daß eine Frau, die sich früh morgens mühsam 10 Haargummis, Spangen und Klammern in den Kopf einmassiert, im Laufe des Tages gefühlte 56 davon wieder in ihrem Umfeld verteilt und – was die eigentliche Sensation ist – am Abend noch genau so großartig aussieht wie in der Früh. Zumindest ist das der Eindruck, der sich mir bei MsPittili tagtäglich aufdrängt. Lange habe ich darüber nachgedacht, wie das funktionieren kann… kurzum: Ich bin ratlos! Scheinbar werden mehrere Klammern und Bänder als sich wechselseitig schützende Notfallabsicherungen derart kompliziert angeordnet, daß ein Verloren gehen der dazu gehörigen Frisur nur durch andere Frauen, keinesfalls aber durch einen Mann bemerkt werden kann. Mit dem nötigen konstruktivistischen Geschick, könnten Frauen wahrscheinlich alles erreichen, sogar einen Großflughafen bauen und pünktlich fertigstellen. (Vermutlich wäre das dann auch der erste Großflughafen mit einem einheitlichen Farbkonzept und Schuhgeschäften statt Duty-Free-Shops).

Jedenfalls lagen und liegen hier immer mal ein paar dieser Dinger in der Gegend rum und ich hatte nicht den Eindruck, daß MsPittili sie vermissen würde. Vorhin wurde mir zwar erklärt, daß dem sehr wohl so war, allerdings glaube ich das nicht so richtig, da ich seit April keine Beschwerde diesbezüglich hörte. April? Ja, April. Als MsPittili mich nämlich ein paar Tage alleine ließ um bei einer Freundin ein paar Tage Urlaub einzulegen, da beschloß ich, ein kleines Experiment zu starten. Ausgangspunkt war neben den herum liegenden Haargummis jede Keksdose, die wir als Dekoelement auf unserem Wohnzimmerschranz implementiert hatten:

1

Ich beschloß, fortan einfach alle Frisurzementierungsinstrumente, die ich zufällig (!!! – ich habe nicht gesucht, nur das aufgehoben, was mir gerade auffiel) fand und die offensichtlich verloren wurden (was auf Tischen, Kommoden oder Nachtschränken lag ließ ich auch da liegen) in dem Ding zu verstauen und zu schauen, wie lange es dauert, bis es voll ist. Jetzt, nach ziemlich genau 4 Monaten, war der Vogel voll…:

2

Ausgekippt sieht das dann so aus:

3

Faszinierend, oder? Ich hab mal nachgezählt: 87! Zwinkerndes Smiley

Montag, 26. August 2013

FRIEDENSPANZER

(Die Ärzte)

Dies hier ist ein Männerblog! In einem Männerblog geht es natürlich auch um Sport! Und Sport, das ist ein sehr dehnbarer Begriff… besonders, wenn die Russen die Deutungshoheit haben Zwinkerndes Smiley:

R-R-R! Köstlich… ! Denkt alle mal fleißig über die “philosophische Seite” des Panzerbiathlon nach, da werdet ihr Erkenntnisse gewinnen ohne Ende. Finde das hochgradig amüsant und frage mich, warum bisher noch kein anderer auf die Idee gekommen ist. Falls die notorisch Empörten das jetzt anstößig finden, sollte ihnen aber klar sein, daß eine friedlichere Nutzung von Panzern nicht wirklich vorstellbar scheint. Sollte der Panzerbiathlon-Zirkus demnächst in meiner Nähe Station macht und evtl. gar eines von 24 Weltcuprennen ausgefochten wird – ich würde hin gehen! Zwinkerndes Smiley 

PS:

russiansmeme

Sonntag, 25. August 2013

VUGELBEERBAAM

(erzgebirgisches Volkslied)

Es ist Sonntag, es ist Abend und im Twitter war es den ganzen Tag ruhig beim Onkel – was kommt also auf euch zu? Ein Ausflugsbericht! Heute sogar einer mit Special Guest. MsPittili und ich konnten nämlich die Kleine Schwester zum Mitwandern überreden. Da wir ohnehin im Erzgebirge weilten konnten wir auch gleich den niegelnagelneuen Wanderführer nebst ebensolcher Karte von MsPittili ausprobieren. Was soll ich sagen: Er funktioniert! Zwinkerndes Smiley 

Für Kenner der Materie sei noch angemerkt, daß wir von Lauterbach nach Lauterbach rundwanderten, mit einem Abgestochenen nach und ins Kalkwerk. Die Route war geschätzte 10 Kilometer lang und führte uns an Feld, Wald, Straße und allerhand Him- und Brombeeren vorbei.

1

Nachdem wir da erst einmal ordnungsgemäß abgeerntet hatten (natürlich alles deutlich oberhalb der anzunehmenden Maximalschißhöhe des Fuchses), steuerten wir über ein recht fotogenes Feld

2

dem finsteren, düsteren Walde entgegen.

31

Wir durchschritten den zunächst noch recht düsteren Baumgesellen und erreichten nach ein paar Kilometern das Kalkwerk in Kalkwerk. Man sollte viel mehr Orte nach ihrer Hauptfunktion benennen nebenbei, das ist logisch und macht es einfacher. Auch wenn wir das Museum nicht besuchten, so hatten wir dann doch unseren Spaß in dieser eigenartigen Mischung aus aktivem Kalkbergwerk und Museumsstück:

3

4

Als dies erledigt war, ging es wieder zurück in den Wald. Das Wetter hielt aus und der Untergrund wurde deutlich unwegbarer, was uns aber nicht wirklich stoppen konnte. Am Rand der Strecke gab es, sofern man die Augen offen hielt, allerhand zu entdecken

6

Als uns dann beim Herabkraxeln dieses Abhanges hier:

7

auch noch ein Reh über den Weg lief, war die Wanderung gänzlich als “voller Erfolg” abgehakt. Mal ganz abgesehen davon, daß es ohnehin ein schon fast zenhaft meditatives Erlebnis ist durch den Wald zu schreiten. Smiley *like*

8

Apropos “Vugelbeerbaam”: Im Startpunkt unserer heutigen Wanderung, in Lauterbach, wird neben dam “Lauterbacher Tropfen”, für den man berühmt ist, auch noch ein geradzu göttlicher “Vugelbeerschnaps” hergestellt. Sehr empfehlenswert. Zwinkerndes Smiley

Freitag, 23. August 2013

MIND YOUR MANNERS

(Pearl Jam)

Wie nicht anders zu erwarten folgt die Propaganda für das neue Video der Lieblingsband! Zwinkerndes Smiley Es ist ja immer so, daß nach der Albumankündigung die Wartezeit zum Erscheinen der neuen Scheibe ein wenig überbrückt werden muß. Erst kommt die erste Single, dann…. das Video dazu. Und genau an diesem Punkt sind wir heute.

Mal schauen, wie lange dä GÄÄÄMAAAA mät ihrärrr Bärrrtchenträgär-Attätüdäää das noch frei zugänglich macht. Ist natürlich ne bombige Platten-Promo, wenn diese Verbrecher das sofort wieder offline nehmen, wie dereinst auch den Promotrailer zum Album. Aber egal. Jedenfalls weiß das Video mal wieder durch die mittlerweile gewohnte Schlichtheit zu überzeugen. Nix Spektakuläres, aber irgendwie passend zur Band und zur Message des Songs. Pearl Jam sind diesbezüglich schon eine recht merkwürdige Band. Nachdem es Anfang der 90er wegen ihres sehr guten Videos zu “Jeremy”

in Amiland heftige Kontroversen gab (was erlauben die sich auch, diese langlotschen Bombenleger?!? Unterschwellige Kritik an Waffenbesitz in den USA? Frechheit!!) zog man sich erst einmal mehrere Jahre aus der optischen Medienpräsenz zurück. Man meldete sich dann mit dem meiner Meinung nach besten Musikvideo wo gibt (knapp vor “Halt dich fest” von Freundeskeis) zurück auf den Bildschirmen. Mit D.T.E.:

Und auch das wurde anfangs in den USA eher gespalten aufgenommen. Aber was will man auch erwarten von einem Land, daß Springsteens “Born in the USA” für Hurra-Patriotismus hält?!? Kritikfähigkeit mitunter mangelhaft.

Tja… und seit dem kommt halt nix Spektakuläres mehr nach, nur gute, auffallend unauffällige Videos mit der Musik als Fixpunkt. Finde ich persönlich super – that’s my band!! Smiley mit geöffnetem Mund

Mittwoch, 21. August 2013

LONGHAIR

(Monster Magnet)

Singende Schauspieler sind gesamtgesellschaftlich im Allgemeinen ungefähr so nützlich wie stabhochspringende Politiker. Hierzulande hängt das aber auch damit zusammen, daß wir jeden Honk, der seinen untalentierten Rüssel mal in die Kameras von GZSZ oder eines x-beliebigen Unterschichtenfernsehformates gehangen hat, gleich als “Schauspieler” bezeichnen. Diese Figuren denken dann nämlich, sie hätten “Talent”! Und zwar gleich so viel davon, daß sie neben ihren Oscar–reifen Eifersuchtstiraden im Vorabendprogramm gleich noch ein Triple-Platin-Pop-Album einspielen können. Arme Irre! Mal abgesehen von den exzessiv pubertierenden, also komplett unzurechnungsfähigen und musikalisch nicht im Ansatz ernst zu nehmenden Trendopfern, die sich diesen Scheiß dann auch wirklich kaufen, ist doch jedem bewußt, daß dieses Gejodel von einer beachtlichen Qualitätsresistenz geprägt ist.

JEDOCH: Es geht auch anders. Grundvoraussetzung ist erst einmal, daß man es mit einem guten, ernst zu nehmenden… ja, einem großartigen Schauspieler zu tun hat (und nicht mit so einer Impro-Wurst aus Soapistan). Ich bin eben zufällig auf ein Video gestoßen, das ich richtig großartig finde. Ich wußte zwar, daß der Herr singt und auch hin und wieder Auftritte gibt, aber daß er das SO gut macht, das war mir nicht bewußt. Darüber hinaus zeigt sich hier wieder ein mal, was der Bruce doch für ne unheimlich coole Sau ist:

Tja, BOMBE, oder?!? Zwinkerndes Smiley

PS: Beim Russel, da sollte man auch mal rein hören. Sehr schönes DUETT MIT PATTI SMITH HIER.

Montag, 19. August 2013

MEDICATION (ein Musiktipp der besonderen Sorte)

(Oliver Libaux feat. Katharine Whalen)

Heute gibt es mal wieder eine Seltenheit im Blog. Nicht, weil ich mich nur selten damit beschäftige (eher im Gegenteil), sondern weil ich mir mal vorgenommen habe, das Dingen hier nicht zum reinen Musikblog ausarten zu lassen. (Wenn sich freilich ein Sponsor finden würde, der mich fleißig mir neuen Alben versorgt, dann würde ich das liebend gern ändern. Zwinkerndes Smiley ) So gibt es eben nur die Highlights aus meiner Musikwelt häppchenweise verabreicht. Es geht mir um Alben, die ich als “unbedingt empfehlenswert” einstufe; um Scheiben, die es nicht unter “großarig mit Tendenzen zu legendär” machen. Alben, die ich mit sehr, sehr gutem Gewissen weiter empfehlen kann und deren Besitz jedwede Plattensammlung zieren würden.

Oft ist es ja schon im Vorfeld berechenbar, daß ein Album voll bombig wird. Einerseits, weil es Künstler gibt, die einfach nicht anders können als konstant tolle Alben heraus zu hauen. Paradebeispiel hierfür sind die Queens of the Stone Age. Selbst wenn man sie nicht mag (theoretisch ja möglich), kann man ihnen ganz bestimmt nicht vorwerfen, daß sie langweilige und eindimensionale Musik machen. Jedenfalls erwartet man schon bei der Verkündung des Releases eines neuen Albums, daß da was Großes kommt. Und das kommt dann auch meistens, wie “… Like Clockwork” jüngst bewies. Aber das ist ja nun Gott sei Dank nicht immer so, wäre ja auch langweilig. Natürlich hat man sich ein paar Lieblinge angeeignet in 30 Lebensjahren, die man mehr oder weniger begeistert verfolgt. Man hat auch sein Netzwerk gefunden, aus dem man schön Informationen ziehen kann. Das geht bei Fanforen los und führt dann über die bevorzugte Musikzeitschrift (“VIVA LA VISIONS!”) bis hin zur Lieblingsbrücke der Stadt, an deren Wände immer nur die coolen Konzertposter geklebt werden. Solche Plätze gibt es, glaubt mir. Jedenfalls ist es aber der andere Extremfall um den es heute geht. Es geht auch um die Queens of the Stone Age, zumindest irgendwie; irgendwie nämlich auch wieder nicht. Vor ein paar Wochen surfte ich am Abend gediegen durchs Netz und stieß dabei eher zufällig auf ein recht interessantes Projekt. Es las sich schon wieder so seltsam, was da stand, daß ich förmlich unbedingt mal rein hören musste. Ich tat das, MsPittili tat das auch und ich begab mich im Internet auf die Suche nach dem Machwerk. Das war gar nicht so einfach, zumal ich bei Musik schon eher “old school” bin – also eine physische CD, ein gescheites Coverartwork und ein Booklet zu schätzen weiß. Hinzu kam noch, daß jener Oliver Libaux, der für das Album verantwortlich zeichnet, hierzulande eher unbekannt ist. Man bekam nur den MP3-Download bei amazon angeboten, die CD an sich durfte man sich für über 30 Tacken importieren lassen… fand ich jetzt eher so medium. Als ich bei amazon.fr (jaja, meine Kenntnisse der “verbotenen Sprache” erlauben es mir dieses Menetekel des frankophilen Konsums zu bedienen) endlich zu einem vernünftigen Preis (17€ inkl. Versand) fündig wurde, fackelte ich nicht lange und bestellte mir das gute Stück. Heute kam es schließlich an und läuft gerade stramm in Dauerschleife hier. Die Rede ist vom Projekt “Uncovered Queens of the Stone Age” von Oliver Libaux. So sieht es dann aus, das gute Stück:

QOTSA uncovered

Die Kaffeemaschine gibts leider nicht dazu, aber ich war eben zu faul aufzustehen und eine “schöne Location” zu finden… eine für mich wichtige Location tuts auch. Zwinkerndes Smiley Was ist das nun, dieses “Uncovered”? Nun, gemäß Klappentext hat Herr Libaux, selbst großer QOTSA Fan, im Mai 2011 Quotsa Mastermind und de-facto-Alleinherrscher Josh Homme um Erlaubnis gebeten, “seine” Songs ein wenig zu einem “quite unusual tribute album” um zu arrangieren. Wer Josh und seine musikalischen Vorlieben, seine Experimentierfreudigkeit, seine schon fast obsessive Suche nach neuen Einflüssen für die Musik der Queens und auch seine Ursprünge näher kennt (-> ich sag nur Polka), den verwundert die Antwort eher weniger (“Fantastic! Go for it and let me hear the album when you’re done”). Herr Libaux legte also los und ließ seine Kontakte spielen. Scheinbar hat er mit seinem Projekt “Nouvelle Vague” in der Szene derart aufhorchen lassen, daß er elf erstklassige Sängerinnen für sich und sein Projekt gewinnen konnte. Das Prinzip der Platte ist eigentlich simpel, andererseits aber auch verflixt kompliziert. Platt gesagt werden da 12 QOTSA-Songs gecovert. Allerdings wird das der Sache dann doch nicht so richtig gerecht. “Gecovert” ist eigentlich zu engstirnig ausgedrückt. Es ist eher so, als ob man ein PS-strotzendes Musclecar fein säuberlich in seine Einzelteile zerlegt und sich daraus den mit Abstand coolsten Krankenfahrstuhl unter der Sonne bastelt. Dann setzt man in dem Ding noch, sagen wir mal Emiliana Torrini, hinters Steuer und cruist breit grinsend durch eine eigentlich postapokalytische Welt. Etwas zu bildhaft? Na egal… hört rein und ihr werdet mich verstehen. Jedenfalls kam dabei ein Album der eher leisen Töne heraus, das einen enorm fesselt und das mal so richtig Spaß macht! Man lernt einige seiner Lieblingssongs mal wieder ganz neu kennen. Neben Libaux an sich hat sicherlich auch das grandiose Songwriting der Queens dazu beigetragen, daß man die im Original mitunter bedrohlich vor sich hin rumpelnden Dröhnmonster vom Schlage eines “3s and 7s” oder eines “Medication” hier plötzlich erstaunlich zerbrechlich erleben kann. Die Songs sind zwar wiedererkennbar, oftmals aber erst nach dem 3. oder 4. Durchlauf. Dabei ist eine gewisse Steigerung erkennbar. Der Einstieg mit “River in the Road” ist noch verhältnismäßig nahe am Original, beim bereits erwähnten “3s and 7s” braucht man schon ne Weile, bis man den Ursprung erkennt.

Dank der GEMA (möge sie alle der Tripper holen, diese Crétins), kann ich euch mal wieder keine Kostprobe aus youtube verlinken. Daher empfehle ich notgedrungen, sich bei Amazon mal die Hörproben anzutun. Mittlerweile gibts die Scheibe auch schon hierzulande für nen vernünftigen Preis. Anspieltipps kann ich nicht geben, weil ich einfach jedes Lied auf seine Weise faszinierend finde. Vielleicht legt sich das ja in den nächsten Tagen noch und es kristallisiert sich ein Favorit raus. Jedenfalls sei euch daher einstweilen der Song ans Herz gelegt, an welchem sich die großartige und hierzulande Gott sei Dank wieder aus dem Fokus gerückte Emiliana Torrini beteiligt hat. Nebenbei war es anno 2005 auch der Opener meiens ersten QOTSA-Konzertes und ist überhaupt ne richtig dufte Nummer. Was Islands beste Singer- Songwriterin (jetzt komme mir niemand mit Björk, die hat einfach nur einen an der Waffel, die Frau) aus dem Song hier macht…

ist schon ein Faszinosum an sich! Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, daß Josh Homme seine Zustimmung zu dem Album nicht wirklich bereut hat.

So long… .

Sonntag, 18. August 2013

SUNDAY MORNING COMING DOWN

(Johnny Cash)

Die bloggende MsPittili hat sich nun von jeglichem Anbietergedönse emanzipiert und ist ihrerseits in eine neue Domain gezogen. Damit da auch die angemessene Völkerwanderung der Mitleser GENAU HIER HIN einsetzt, werde ich mir mal ihr erstes Blogstöckchen krallen. Es geht um “7 Dinge”. Damit man nicht einfach sagt “Balin, Bombur, Fili, Kili, Dwalin, Gloin und Thorin” , hat sie das noch auf “am Sonntag” präzisiert. Es geht um typische Sachen, die einen Sonntag so ausmachen für einen ganz persönlich. Wohlan:

1. Ins Bett gehen. Denn Sonnabends gehe ich meist nicht schlafen.

2. Expertenfrühstück. Das führe ich nur der Vollständigkeit halber auf. Es ist mittlerweile nicht mehr wirklich Usus, aus Gründen. Bis 2011 hingegen war das gesetzt, daher kommt das doch noch mit in die Liste. Nach dem Auftehen wurde das DSF angeschaltet und die Zusammenfassung des Bundesligaspieltages angeschaut. Das hatte den positiven Nebeneffekt, daß man Herrn Steinbrecher und die anderen Irren, die man im Aktuellen Sportstudio so auf uns los läßt, am Vorabend gepflegt umgehen konnte. Das Elend will doch keiner sehen! Besonders “Steini”, der Meister der Lockenglättung und eloquenzferner Nervzapfen in Personalunion, ist doch bei nüchterner Betrachtung eine Zumutung für die GEZ-Zahlende Zuschauerschaft. Anders verhielt es sich da doch mit dem “Doppelpass”! Eine Runde von bereits um 11 Uhr morgens an der Fahrtüchtigkeitsschwelle entlangprostenden Fußballsachverständigen sitzt in einer Hotelhalle im Halbkreis und nimmt das fußballerische Tagesgeschäfft auseinander. Dabei galt unterschwellig das ewige Mantra “Udo hat IMMER Recht! I-M-M-E-R!!” Wer sich daran nicht hielt, der wurde mit Schimpf und Schande aus der Runde gejagt und mußte fortan für die BILD als Korrespondent exklusiv von der C-Jugend von Schalke 04 berichten. Ja, das war schön. Zwei Stunden Fussitalk ohne Substanz, dafür aber mit allerlei grenzwertigem Herrenwitz, politisch semikorrekter Alkoholverherrlichung und ein wenig Fußball irgendwo dazwischen. Dazu dann gepflegter Kahvi und dampfend frische Brötchen, die man mit irischer Butter und frischem Hackepeter vom Richter-Fleischer belegte. Ja, das waren noch schöne, fast goldene, Zeiten. Und jetzt ist Udo weg… da guckt Mann ja freiwillig Sportstudio. Trauriges Smiley

3. Kein Mittagessen! Klar, wer bis 13 Uhr frühstückt… . Aber selbst seitdem das nciht mehr so ist, hat sich das klassische Sonntagsessen nicht wieder in meinem Leben etabliert. Manchmal fände ich es schön, ein paar Klöße, Rotkraut und zwei gute Kellen Hirschgulasch Punkt 12 Uhr auf dem Teller zu haben… dann fahre ich übers WE einfach zu Muttern.

4. Ausflug machen. Nicht immer, aber durchaus sehr gern. Ich kann das jedem nur raten. Wenn man ein paar Jahre in einer Gegend wohnt, dann meint man, man habe alles gesehen was es da zu sehen gibt. Pustekuchen! Es gibt immer was Neues zu entdecken, man muss halt nur erst einmal hin fahren. Seit die MsPittili und ich das machen, haben wir schon so einige schicke Ecken entdeckt im hiesigen Freistaat. Von Drachenhöhlen über Waldgeisterwanderwege, Planetenwanderungen, Felsformationen… na, ihr könnt es hier ja nachlesen. Wen jemand einen Tipp für ein Kaffee im stile der 70er-Jahre-FDGB-Ferienheime nebst entsprechendem Angebot und Unkenntnis grundlegender Kaffeevariationen sucht, selbst da hätten wir nen Geheimtipp.

5. Karl May / Sandalen- / Gangster- / Piratenfilme. Da bleibe ich immer hängen, wenn die au irgend einem der dritten oder fünfeinhalbten Programme laufen. Bier - Preis und Lex Barker sind ja ohnehin Kult und ich kann die Filme immer und immer wieder schauen. Auch einen frühfarbfilmischen Gladiatorenschinken oder ein Piratenepos wird vom Sofa aus selten abgeschaltet. Und wenn die Olsenbande kommt… mächtig-gewaltig, Egon! Mächtig-gewaltig!!!”

6. Tatort. Vor Jahren noch unvorstellbar, da fand ich CSI noch bahnbrechend und dieses Realogeschwurbel der öffentlich-restlichen Anstalten langweilig. Im Gegensatz zum klassischen Kriminalfilm wird man der High-Tech-Effektorgie aus Hollywood aber bald überdrüssig. Außerdem passt so ein Tatort viel besser zum sonntäglichen Wochenend-Chill-Out als eine Ballerorgie á la Lt. Horacio Caine.

7. Whisky. Bei oder nach dem Tatort wird zum Regal geschlendert und der passende Wochenendabrundungstropfen auserkoren. Am Sonntag Abend darfs dann auch gerne mal der gute 18jährige Laphroaig oder die spektakulär vielschichtige Portweinfaßreifung von Glenmorangie – der Quinta Ruban – sein. Whisky, ein veganes Lebens- und Genußmittel! Lecker! Smiley

Samstag, 17. August 2013

IRONIC / LIFES’S A BITCH

(Alanis Morrisette / Motörhead)

lab

“I don't know what you see,
I don't know the score,
But if you don't like blood,
You better close the door

(…)

Just remember Life's a Bitch”

(Life’s a Bitch; Motörhead)

Freitag, 16. August 2013

ESTA NOCHE

(The Twilight Singers)

Heute nur mal wieder fix ein Fundstück von der Festplatte gekramert. Smiley Schönes Wochenende allerseits.

twilight

BTW: Twilight Singers – ganz klare musikalische Reinhörempfehlung! Habe sie viel zu lange nicht mehr gehört fällt mir gerade auf. Zwinkerndes Smiley

Mittwoch, 14. August 2013

Montag, 12. August 2013

FEEL GOOD HIT OF THE SUMMER

(QOTSA)

Daß dieser Tag nochmal kommen würde, das habe ich nie für möglich gehalten! Aber nun ist es scheinbar nicht nur so weit, daß Flüße bergauf fließen und Regen nach oben fällt… nein, jetzt können auch noch Schweine fliegen. Anders läßt es sich schlicht nicht erklären, daß ich heute einen positiven Post über ein Wahlplakat der CDU verfasse. (Im Falle der FDP müßen die fliegende Schweine noch mit brennenden Kettensägen jonglieren, während sie mit den Hinterbeinen Beethovens 9. auf einem Blasinstrument aus Uran 235 zupfen…  eher wird diese neoliberale Spinnerbande hier nicht positiv erwähnt. Nur zum Vergleich: Das ist ungefähr gleich wahrscheinlich, wie daß sie sie die 5%-Hürde meistern Zwinkerndes Smiley).

Na jedenfalls habe ich am Wochenende die MsPittili aus dem schönen Karlsruhe abgeholt. Im Gegensatz zu Three-O-City, wo ich bisher nur Wahlplakate der Piraten ausmachen konnte, hat man im raum Karlsruhe schon fast parteiübergreifend die Spitzenkandidaten an den innerstädtischen Laternenmasten aufgehängt. Wer noch keinen Spitzenkandidaten hat, oder ihn noch nicht herzeigen möchte, der hat zumindest irgend eine knackige Propagandabotschaft auf ein Pappschild pinseln lassen und das wiederum am Laternenpfahl platziert – ist ja auch gleich viel humaner. Jedenfalls hat man da in BaWü schon einen gediegenen Überblick über die Politlandschaft in diesem Lande. In anderthalb Monaten dann muss man sich ja für einen dieser Vereine entscheiden, da kann ein wenig Informationsbeschaffung im Vorfeld nicht schaden. Wieder einmal muß man übrigens den Grünen zur Kampagne gratulieren bisher.

grüne

grüne2

Gut, sie sagen jetzt nicht unbedingt, was sie vor haben, aber die Konkurrenz im Großformat durch den Kakao zu ziehen, das hat auch erst mal was. Außerdem muß man ja nicht von Anfang an potentielle Wähler mit den Gesichtern der eigenen Parteispitze erschrecken. Ich hoffe mal, die bringen im nächsten Monat noch ein wenig mehr Message rein. Den Vogel abgeschossen hat aber die CDU wie ich finde. Man muß sich das mal vorstellen: Wir haben eine Bundestagswahl vor der Tür. Eine Wahl, die über die politische Ausrichtung des ganzen Landes binnen der nächsten vier Jahre entscheidet. Man erwartet, daß sich alle Parteien mal fünf Minuten Zeit nehmen und ihre Wahlkampagnen durchdenken. Man erwartet zwar nicht, daß diese dann sonderlich originell oder aussagekräftig sind, aber ein paar gewohnt abgedroschene, inhaltsleere Schlagworte, die man uns auf den Plakaten um die Ohren schmeißt, das erwartet man dann schon. “Familien stärken”, “Mehr Arbeitsplätze” “Für mehr soziale Sicherheit”, “Für einen starken Euro”, “Mehr Moppelkotze in Fleischersatz”… so etwas eben. Für “Wir sind besser als die anderen, weil wir ein Konzept haben daß folgendes besagt: … “ reicht es ja meistens eh nicht. Aber man erwartet schon eine grundsätzliche Kampfansage an die Konkurrenz. Normalerweise hält sich der parteipolitische Wahlkampfstratege ja auch daran; es gilt ja, sich mit dem großen, politischen Gegenspieler auseinander zu setzen. Was den Wahlsieg angeht, da war das früher im ne ganz große Schlacht ums Wählerherz. Da prügelten CDU und SPD argumentativ und optisch auf ihren Plakaten aufeinander ein. Das waren noch Zeiten! Momentan aber, da die Kanzlerin in der Öffentlichkeit nicht wirklich den Eindruck vermittelt sich Sorgen um die Wiederwahl zu machen, da scheint man bei der CDU eher eine Strategie der Ignoranz zu verfolgen. Warum soll man gegen einen Gegner in den Wahlkampf ziehen, den man als solchen nicht wirklich ernst zu nehmen scheint? Die Kanzlerin hat gefühlt im letzten Jahrzehnt zuletzt den Namen “Steinbrück” öffentlich erwähnt und verweigert seit seiner Nominierung als Spitzenkandidat jegliche Auseinandersetzung mit ihm. Da passt dann dieses, in Karlsruhe mehrfach plakatiertes Wahlplakat nur zu gut ins Bild:

cduu

Was soll man sich auch mit Wahlkampagnen abplagen, wenn man gefühlte 67% Vorsprung hat? Warum dem Bürger all den Ungemach eines Wahlkampfes aufnötigen, wenn es draußen doch sooooo schönes Wetter gibt? Ich mußte schmunzeln, als ich das sah. Nicht etwa, weil mir ich die Union so super finde, nein. Dieses Plakat trifft viel mehr meinen Humor. Es ist derartig dreist, auf die Tour den Wahlkampf zu eröffnen, daß es schon fast wieder erfrischend ist. Das traut man dieser konservativen, frühergrauten Langweilerbande halt nicht zu, so viel Kreativität und Witz. Außerdem fällt mir seitens der SPD, die scheinbar ziemlich überrumpelt wurde von dem Ding, keine auch nur annähernd passende Antwort ein, mit der sie auf dieses rotzfreche Plakat reagieren und dabei noch punkten könnte.

Well played, Mutti… well played! Zwinkerndes Smiley